Quellen

Die Quellen für diese Datenbank sind zumeist "Primär"-Quellen, d.h. vornehmlich entstammen die Nachweise aus veröffentlichten Akten, Urkunden, Chroniken sowie – v.a. in den 1630er Jahren – unveröffentlichten Archivquellen, die ich bei einem Aufenthalt in Kyjiv sichten durfte. Die anzutreffenden Sprachen sind (ein wenig muss man schon angeben): Russisch, Polnisch, Lateinisch, Altkirchenslawisch, Rumänisch und jeweils Dialekte derselben.

Absoluten Vorrang wird den Quellen eingeräumt, die nahezu zeitgleich mit dem Geschehen entstanden sind. Vor dem Beginn des Chmel'nyc'kyj-Aufstandes sind dies vor allem polnische Quellen und Akten, bei denen aber einzuräumen ist, dass sie meist mit einer gewissen geografischen Entfernung entstanden sind.

Ähnliches gilt für russische Berichte aus der Zeit. Das Moskauer Reich betrieb einen durchaus großen Aufwand, um an Informationen aus der Ukraine zu gelangen. Gerade die Gesandtenrelationen sind wortreich und lang, aber die haben den Nachteil, dass darin häufig nur vom Hörensagen Informationen weitergetragen werden.

Sehr maßvoll bin ich mit den sog. Kosakenchroniken umgegangen: Sie sind zumeist erst im 18. Jh. entstanden und zeichnen sich durch einen stark ideologisierenden, verherrlichenden Duktus aus. Bezeichnenderweise lag vielen Chronisten (zumeist alle keine Kleriker) daran, Genealogien und Herrschaftsberechtigungen abzuleiten und zu begründen.

Sehr aussagekräftig sind hingegen die ukrainischen Stadtbücher, die bisher leider zu wenig veröffentlicht und v.a. zu wenig Aufmerksamkeit von der Forschergemeinde erfahren haben. Zwar habe ich sie nur nach Kosaken "ausgeweidet", es finden sich darin aber viele, viele Informationen zur Alltagsgeschichte, die es wert sind, erforscht zu werden.

Ferner gingen auch einige Standardwerke zur ukrainischen Geschichte (Sekundärliteratur) in die Daten ein: Dies sind etwa Mychajlo Hruševs'kyj, Andrej Vladimirovič Storoženko, Vadim L'vovič Modzalevskij oder George Gayecki. Letzterer hatte schon in den achtziger Jahren des letzten Jh.s eine Art Kosakenliste veröffentlich, in welcher er aber den Fokus mehr auf die Organistionseinheiten als auf kosakische Karrieren gelegt hat.

Eine Liste der verwendeten Quellen stellt die Datenbasis noch einmal in einer Übersicht zusammen. Von hier aus kann man sich auch diejenigen Kosaken anzeigen, die in der jeweiligen Dokumentation genannt werden. Umgekehrt kann man sich ausgehend von der militärischen Position anzeigen lassen, welche anderen Kosaken im selben Dokument oder auf derselben Seite genannt werden. – Ein besonderes Feature ist für das Register 1649 eingebracht worden: Hier kann man sich eine Liste der Kosaken in der Reihenfolge generieren, wie sie im Register aufgezählt sind (immerhin genau 40.320 Kosaken).