Personendaten

In der Darstellung der persönlichen Daten zu den Kosaken ist noch vieles verbesserungswürdig und dennoch mussten sie gleich auf mehrere Ebenen aufgeteilt werden, nämlich

  • Abriß des Lebenslaufs sowie weitere Informationen und Kommentare zur Karriere eines Kosaken
  • Linienorganisation (Darstellung der einzelnen belegten militärischen Karrierestationen eines Kosaken
  • Gesandtschaften (Sofern ein Kosak als Gesandter oder Kurier eingesetzt wurde).

Das Personendatenblatt gestaltete sich schon sehr frühzeitig als eine sehr komplexe Angelegenheit. Das menschliche Denken ist ein anderes als die mechanische Organisation von Daten über die Normalisierung einer Datenbank. So fanden sich zahlreiche, eher interpretierende und auswertende Vermerke in meinen Unterlagen, deren Stellenwert aber mindestens genauso bedeutend ist wie die bloße Darstellung von Fakten. Aus diesem Grunde habe ich ein Datasheet entwickelt, das die Informationen unstrukturiert, aber kompakt darstellt ‐ sofern überhaupt Angaben zur Person gemacht werden können.

Das Datasheet hat seine eigene Geschichte. Zunächst nur Sammelpunkt für zusätzliche Informationen gewann es recht bald tiefere Bedeutung. Beispielsweise die soziale Herkunft eines Kosaken spielte im Verlaufe meiner eigenen Forschungen eine immer größere Bedeutung.

  • Ab wann läßt sich ein sozialer Status überhaupt aus den vorliegenden Daten entwickeln ?
  • Ist der (meist unsichere, vermutende) Hinweis in erzählenden Quellen über den Adelsstand aussagekärftig genug; gelangt ein Kosak nicht auch über eine dauerhafte Rolle im Heer oder Polk zu einer sozial hervorgehobenen Position (Beispiel: znatni tovaryšči) ?
  • Welche Indizien weisen noch auf Hervorgehobenheit hin, der Name, das Adaptieren von Insignien, die Corona regis ?

Derlei Vermutungen sind in den Kommentaren bzw. im Datasheet untergebracht worden. Und da jeder Forscher mehr hinter den bloßen Karrieredaten sehen will und sieht, sind alle herzlich eingeladen, profunde und weiterführende Hinweise zu einem Kosaken in der Datenbank zu hinterlegen. Aber: Bitte kurz fassen !!


Karriere

In der Darstellung von "Karrieren" werden ausschließlich die Lebensdaten eines Kosaken präsentiert, sofern sie sich aus einer Position in der Kosakenorganisation ergeben und in der Datenbank erfassen ließen. Die Darstellung orientiert sich weitgehend an den Standards, die George Gajecky in seinem Buch gesetzt hat, nur dass hier eine Sicht auf den individuellen Lebenslauf eines Kosaken geboten wird (was bei Gajecky allenfalls über den Index möglich ist). Führt diese Darstellung für die frühen Kosaken lediglich zu einer scheinbar wahllosen chronologischen Aufzählung von Karrierepositionen, ist doch seit spätestens 1650 zunehmend die Tendenz feststellbar, dass man von kosakischen Karrieren sprechen kann. Je weiter sich die Heeresstrukturen verfestigten, kann man schließlich tatsächlich vom Entstehen einer kosakischen Oberschicht sprechen.

Nach wie vor fehlt eine wissenschaftliche Analyse, die eine klare Abgrenzung zwischen den Daten einer Karriere in der Kosakenorganisation und einer zivilen Karriere herstellt. Beispielsweise stellt sich immer wieder die Frage, ob etwa die Rolle der "znatni" bei Gerichtsverhandlungen eher als eine zivile (amtlich oder nicht) Position oder als eine offizielle Heeresposition zu betrachten ist. In zahlreichen Fällen dürfte eine starre Unterscheidung wohl auch erst für das 18. Jh.s feststellbar sein. Immerhin liegen aber bereits für das 17. Jh. vereinzelte Daten vor. Es ist geplant, die wenigen vorhandenen Informationen zu einer zivilen Karriere gesondert zu präsentieren, sobald der "militärisch-soziale Teil" hier abgeschlossen ist. In diesen Zusammenhang gehören Informationen etwa über den Status als Bürgermeister oder etwa als Voigt einer Kosakensiedlung etc., ‐ also Positionen, an deren zivilem Charakter kein Zweifel besteht.

Ebenfalls gesondert dargestellt werden mußten die Gesandtschaften. Es wäre vorteilhaft gewesen, diese Daten mit jenen der Kosakenränge gemeinsam darzustellen (chronologische Ordnung). Doch die Datenbanktabellen haben jeweils doch sehr unterschiedliche Strukturen, die eine gemeinsame Darstellung verhindern. So mussten in der Gesandtentabelle sowohl der Auftraggeber (dies konnten zunächst nur die Kosakenführer, später dann das Kosakenheer, ‐ zunehmend aber auch [sivers'ke vijs'ko] Teiltruppenverbände sein) als auch der Zielort der Gesandtschaft erfasst werden, die es für die Linienorganaisation nicht gibt.