Adliger. - Fam.: Offenbar Vater von Ivan und Jurij Nečaj (AkJuZR XIV 1, S.39) ! - Zusamen mit Bohun gehört Nečaj zu den interessanteren Persönlichkeiten der ersten Aufstandsjahre. Er, Bohun, Nebaba und Kryvonis - allen ist relative Selbständigkeit gegenüber dem "großen Hetman" BCh eigen und ihre Positionen müßten deutlich genug machen, daß es mit der Organisation eines Zentralheeres zu diesem Zeitpunkt noch nicht so recht bestellt war. Nečaj ist zwar als Volksführer bekannt geworden, doch ist - wie Lipiński richtig feststellt - er offensichtlich adliger Herkunft. Zusammen mit Bohun und Štepa organisiert er die Westpolky, inwieweit er dabei auf Vorarbeiten eines Kryvonis rekurrieren kann, bleibt unbekannt. DNs Sympathie für die Polenpolitik seines Hetmans ist stets getrübt und steigert sich im Jahr 1650/IV bis zum offenen Affront: Erst sehr spät und wohl unter Druck legt er in Kyjiv seinen Eid auf den Vertrag ab (1650/III=VUR II 145), um sich jedoch gleich darauf mit Kryvonis' Sohn mit - so die Quelle - 40.000 (!) Mann zum Gegenhetman zu machen (VUR II 144). Ausschlag für diese Aktion dürfte der erniedrigende Zwang gewesen sein, den Polen bei der Eintreibung von Steuergeldern behilflich zu sein (DOVUN 122, S.326) und außerdem noch, nicht weiter gegen die Polen selbst vorgehen zu dürfen (DBCh 93, S.164). Fast alle Quellen berichten daher von der Gegnerschaft DNs gegen BCh (Torres 76; ŽERELA XII 119). Kochowski weiß sogar von einer Gesandtschaft, die der POBR seinem Hetman geschickt haben soll, worin er ihn warnt, sich einen anderen HE zu wählen, wenn BCh nicht gegen die Polen weiter kämpfe (Kochowski II 122-123). Wie es zu einem Ausgleich zwischen beiden kam, ist nicht bekannt; wahrscheinlich wird das ohnehin schlechte Verhältnis zu den Polen den Ausschlag gegeben haben, so daß DN Anfang 1651 neue bergriffe der Polen provozieren konnte.
(cku)
Klagen über ständige Grenzverletzungen seinerseits; er führt offen die Opposition der Bauern gegen die Linie Chmel'nyc'kyjs. Bericht von seinem Tod (S. 262-263 und 272). Im Anschluss streiten sich polnische Generäle um die "buława srebrna". (cku)